Wiesbadener Erklärung – Der Deutsche Schützenbund bezieht deutlich Position gegen Extremismus
Der Deutsche Schützenbund und seine Landesverbände beobachten die Entwicklung und die Radikalisierung politischer Forderungen ins Extreme mit großer Sorge. Deshalb haben das Präsidium und der Gesamtvorstand des Deutschen Schützenbundes am 9. März 2024 in Wiesbaden die folgende Erklärung einstimmig verabschiedet:
• Der Deutsche Schützenbund und all seine Untergliederungen sind parteipolitisch neutral, haben aber gesellschaftspolitisch eine klare Haltung. Wir stellen uns in aller Deutlichkeit gegen jede Form von Rassismus, Extremismus, Diskriminierung, Menschenfeindlichkeit und verfassungsfeindlichen Bestrebungen.
• Wir stehen zu den obersten Grundsätzen unserer Verfassung, u.a. der Unantastbarkeit der Würde eines jeden einzelnen Menschen, dem Recht seiner freien Entfaltung und der Gleichberechtigung aller, unabhängig ihres Geschlechtes, ihrer Abstammung, ihrer Rasse, Sprache, Heimat und Herkunft, ihres Glaubens, ihrer religiösen oder politischen Anschauungen sowie ihrer sexuellen Orientierung.
• Der Sport ist ein effektives und wertvolles Mittel, allen Mitgliedern der Gesellschaft und gerade Kindern und Jugendlichen unsere Werte zu vermitteln und diese aktiv in unseren Vereinen und Verbänden zu leben. Diese gelebten Werte machen es selbstverständlich, gegen Gewalt und Rassismus und gegen extremistische Handlungen und Haltungen einzustehen.
• Der Deutsche Schützenbund betreibt mit seinen Disziplinen im Sportschießen und im Bogensport einen gewaltfreien Sport. Er tritt rassistischen, verfassungs- und fremdenfeindlichen Bestrebungen sowie jeder Form von Gewalt, unabhängig davon, ob sie körperlicher, seelischer oder sexueller Art ist, sowie sexueller Belästigung entschieden entgegen. Mitglieder, die eine mit diesen Grundsätzen unvereinbare Gesinnung im Verbandsleben offenbaren, haben in unseren Reihen nichts zu suchen.
• Der Deutsche Schützenbund ist sich seiner Bedeutung innerhalb der Gesellschaft und des organisierten Sports bewusst und hat mit seiner Kampagne „Schützen gegen Extremismus, für Vielfalt und Demokratie“ früh klar Position bezogen und den Vereinen ganz konkrete Präventionsmaßnahmen an die Hand gegeben.
Der Deutsche Schützenbund und seine Landesverbände mit all ihren Vereinen richten ihr Tun nach den Prinzipien aus, die ihnen der frühere Bundespräsident Johannes Rau in seinem Diktum im März 2001 attestiert hat: „Die Schützen stehen gegen jede Form von Extremismus, sie stehen für Toleranz und für die Zuwendung zu den Schwachen. Das entspricht jahrhundertealter Schützentugend.“