Von Cassandra Grösch
Stelle. 21 Stunden im Bus, dann endlich: vertraute Haustüren, neue Gesichter, ein volles Programm. 21 Jugendliche aus Plouzané (12–17 Jahre) kamen nach Stelle und lebten zehn Tage in Gastfamilien – begleitet von sechs Betreuern.
Die Gäste erlebten Europa nicht im Klassenzimmer, sondern am Frühstückstisch, im Kanu, auf der Plaza der Elbphilharmonie. Die Aktivitäten wurden für die französischen Jugendlichen finanziert und sie mussten nur den Transfer bezahlen.
Eine Woche, die Bilder hinterließ
Dienstag ging es auf das Wasser – die Kanus schnitten leise durch die Luhe. Mittwoch folgten Schwarzlicht-Minigolf und ein Spaziergang durch Lüneburgs Gassen – Fachwerk, Kopfstein, viel Gelächter. Donnerstag zeigte Hamburg sein Panorama: Barkassenfahrt durch den Hafen, hinauf zur Plaza der Elbphilharmonie, anschließend Zeit zum Bummeln. Freitag gab es Barfußpark-Feeling – kühles Moos, warmer Sand und danach Blasrohrschießen und Einblicke beim Schützenverein Ashausen.
Samstag verbrachten alle Zeit mit den Gastfamilien. Spaziergänge in Stelle und Winsen, einige haben Ausflüge nach Hamburg gemacht – jeder Tag sah anders aus. Sonntag ging es wetterbedingt statt ins Freilichtmuseum am Kiekeberg spontan zum Bowlen nach Buchholz.
Montag drehte der Puls dann im Hansa-Park höher, Stimmen wurden heiser vor Freude. Und am Dienstag führte der Weg in den Wildpark Niendorf – nah an Hirsch, Luchs & Co. – bevor der Abschlussabend in Steffi’s Café die Reise mit Dankesworten, Umarmungen und „À bientôt“ beendete.
Wer es möglich machte – und wie es weitergeht
Hinter dem Austausch stand ein engagiertes Organisationsteam rund um Jürgen Albrecht und den Arbeitskreis Plouzané. Sieben Ehrenamtliche planten, koordinierten und begleiteten; sie trafen sich regelmäßig jeden zweiten Dienstag um 19.30 Uhr in der Bücherei in Stelle.
Der nächste Austausch ist bereits in Planung. Auch Erwachsene bekommen eine Chance: Für sie ist eine einwöchige Besucherreise von Dienstag, 2. Juni bis Dienstag, 9. Juni 2026 geplant. Am Ende zeigte sich etwas Einfaches, das oft übersehen wird: Kulturaustausch gelingt nicht nur in Metropolen, er gelingt auch auf dem Dorf. (cg)